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Die Wechselwirkung von Umgebung und Geschmack von Wein

Wir kennen alle diese Situation: Der Wein, der uns in der untergehenden Sonne, auf der Terrasse dieses fantastischen Restaurants, so unglaublich gut geschmeckt hat – der schmeckt Zuhause einfach nicht mehr so wie im Urlaub. Weinhändler bekommen schon schier Schweißausbrüche, wenn jemand genauso einen Wein, der im Urlaub so unglaublich fantastisch war, dort am Strand, jetzt von ihnen möchte. Denn das ist schier unmöglich. Warum ist das so? Sind das nur Mythen oder ist an diesen Berichten tatsächlich etwas dran? Die einfache Erklärung dazu: Der Mensch nimmt seine Umgebung mit allen Sinnen wahr. Und die gegebenen, wechselnden Umstände sorgen zuweilen auch für diverse Wechselwirkungen so wie z.B. eine schwankende Sinneswahrnehmung. Es fließen also viel mehr Komponenten in diesen Genuss mit ein, als man meinen möchte. Zum Beispiel die Lichtverhältnisse.


Mainzer Wissenschaftler haben die These geprüft, ob das Umgebungslicht Einfluss hat auf unsere Wahrnehmung während des Weintrinkens. Zu diesem Zwecke wurden im Rahmen eines großen Versuchsaufbaus mehreren hundert Testpersonen geschwärzte, somit undurchsichtige, Gläser mit Rheingauer Riesling befüllt. Damit diese nicht vorab sehen konnten, was drin ist. Im Anschluss daran durfte probiert werden, in blauem, rotem, grünem und neutral weißem Licht. Das verblüffende Ergebnis: der Riesling wurde bei grünem Licht tendenziell als eher unangenehm sauer empfunden! In rotem Licht hingegen tauchten plötzliche Anklänge von roten Früchten auf. Zudem schmeckte er 1,5 Mal süßer und fruchtiger, als in blauem Licht. Bewertet wurde der Riesling aber in blauem Licht qualitativ besser als in grünem oder weißem Licht. Vermutlich weil die meisten Erwachsenen im westlichen Kulturraum diese Farbe als angenehm und beruhigend empfinden. Auch die Zahlungsfreudigkeit wurde vom Umgebungslicht beeinflusst und lag bei rotem Licht um einen Euro pro Flasche höher, als die Probanden bereit waren dafür bei grünem Licht auszugeben. Also vielleicht bei der nächsten Weinprobe einfach mal das rote Licht anmachen… Aufgrund der pikanten Verwechslungsgefahr lassen wir bei WEiNDOTCOM das aber vielleicht doch lieber sein.


Nochmals zur Erinnerung, die Testpersonen erhielten tatsächlich in jedem Licht den gleichen Wein zum Probieren! Richtig erklären kann die experimentelle Psychologie diesen Effekt noch nicht. Es wird aber vermutet, dass es sich hierbei um assoziative Erinnerungen handelt, die hier zum Tragen kommen, also z.B. dem Bezug von Grün mit Unreife und Rot mit vollreifen, süßen Früchten. Das Fazit? Wein sollte man besser bei neutralem, weißem Licht verkosten, wenn ihr diesen sensorisch möglichst unbeeinflusst beurteilen wollt. Dann aber auch am besten morgens um 10 Uhr, angeblich die beste Zeit dafür, da die Geruchs- und Geschmacksnerven um diese Zeit noch fit sind. Und wenn wir schon dabei sind: Kein Parfüm, kein Rasierwasser, nicht rauchen, keine Musik, maximal etwas Weißbrot dazu. Oder ihr genießt das Ganze einfach, macht es euch gemütlich, am besten in der untergehenden Sonne am Strand oder auf der Terrasse mit einem leckeren Essen und einem guten Wein. Denn Wein sollte schließlich Spaß machen und vor allem - einfach schmecken.