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Die Bedeutung von Spätlese Wein

Der Begriff Spätlese kommt aus dem Weinrecht und ist ein Prädikat für Qualitätsweine in Deutschland und für Prädikatsweine in Österreich. Das bedeutet, dass gerade in Deutschland strenge gesetzliche Vorschriften gelten, damit Weine das Prädikat Spätlese tragen dürfen. Spätlese Weine müssen daher strenge Herstellungs- und Qualitätsnormen erfüllen. So müssen z.B. die Trauben zur Leseprüfung angemeldet sein und dürfen erst nach einem von der jeweiligen Gemeinde festgelegtem Spätlesetermin gelesen werden. Zudem müssen die Trauben beim Mostgewicht einen Mindestwert von 85 Grad Oechsle überschreiten, in Baden sogar je nach Rebsorte zwischen 86 und 95 Grad Oechsle. Eine Anreicherung der Moste mit Zucker ist im Gegensatz zu Frankreich nicht erlaubt.

Die Trauben für Spätlese Weine werden, wie der Name schon sagt, später gelesen als herkömmlich. Grundsätzlich eignen sich sowohl Weißweintrauben als auch Rotweintrauben. Dabei wird unterschieden in reife, und überreife Trauben aus denen feine Spätlesen und edelsüße Auslesen gekeltert werden. Die verschiedenen Reifestufen sind folgendermaßen gegliedert. Erste Reifestufe: Kabinett mit einem Mostgewicht von 70 bis 80 Grad Oechsle, Zweite Reifestufe: Spätlese mit mehr als 80 Grad Oechsle, Dritte Reifestufe: Beerenauslese mit 125 bis 159 Grad Oechsle und die vierte Reifestufe: Trockenbeerenauslese mit mindestens 160 Grad Oechsle. Spätlese Weine sind generell extraktreicher, da der Wasseranteil sinkt und die Zuckerkonzentration steigt. Zudem sinkt parallel dazu die Säurekonzentration. Das hat zur Folge dass daraus stärkere, vollere und gehaltvollere Weine mit höherem Alkoholgehalt entstehen. Die Bedeutung von Spätlese Weinen wird fälschlicherweise von den meisten Verbrauchern immer süß gleichgesetzt. Allerdings ist es in kälteren Weinbauregionen oft der Fall, dass die Moste nicht vollständig durchgären und somit „stehenbleiben“. Das Ergebnis sind dann restsüße Spätlesen. Immer mehr wird Spätlese auch trocken ausgebaut, wobei der gesamte Zucker vergoren wird.

Die Entdeckung der Spätlese ist wie bei vielen anderen großen Entdeckungen auf einen Zufall im Jahr 1775 zurückzuführen. Zu der Zeit war allein der Fürstabt von Fulda, damaliger Eigentümer des Schloss Johannisburg im Rheingau, befugt die schriftliche Erlaubnis für den Beginn der Lese im Schlossgut Johannisburg zu geben. Der Reiter der diese schriftliche Erlaubnis überbringen sollte, verspätete sich aber aus unbekannten Gründen, so dass ein Teil der Trauben schon faul war. Die Mönche kelterten diese faulen Trauben separat. Später soll ein Abt davon berichten, solch einen guten Wein noch nie vorher probiert zu haben. Im ungarischen Tokaj wurde unabhängig davon schon 1650 Wein aus edelfaulen Trauben erzeugt, hier wurde die Weinlese aufgrund eines Angriffs der Türken verschoben. Als die Gefahr vorüber war, hatte sich bereits Edelfäule ausgebreitet. So entstand der Legende zufolge der erste süße Wein aus edelfaulen Trauben.